Der Begriff „Pescetarismus“ mag zunächst etwas kompliziert klingen, ist aber eigentlich ganz einfach:
Es handelt sich um eine Ernährungsweise, bei der Fisch und Meeresfrüchte gegessen werden, während Fleisch wie Rind, Schwein oder Geflügel vermieden wird. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „piscis“ für Fisch ab. Pescetarier essen auch Milchprodukte, Eier und zusätzlich noch pflanzliche Lebensmittel.
Warum entscheiden sich manche Menschen für diese Form der Ernährung? Und ist Pescetarismus wirklich gesünder oder nachhaltiger? Lass uns das näher anschauen!
Was ist Pescetarismus und was essen Pescetarier?
Die Ernährung von Pescetariern basiert auf einer Vielzahl von Lebensmitteln, darunter:
- Fisch und Meeresfrüchte: Dazu zählen alle Sorten von Fisch (wie Lachs, Makrele, Thunfisch) sowie Meeresfrüchte wie Garnelen, Muscheln oder Tintenfisch – die Auswahl ist groß!
- Obst und Gemüse: Diese Lebensmittel machen oft den Hauptanteil der Ernährung aus und liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
- Getreide und Hülsenfrüchte: Reis, Quinoa, Linsen oder Bohnen sind exzellente Energiequellen und liefern pflanzliches Protein.
- Milchprodukte und Eier: Viele Pescetarier konsumieren auch Käse, Joghurt, Milch und Eier, was die Proteinaufnahme zusätzlich unterstützt.
- Pflanzliche Fette: Olivenöl, Avocado und Nüsse spielen ebenfalls eine zentrale Rolle.
Pescetarier vermeiden jedoch strikt alle anderen Fleischsorten, wie Rind, Schwein, Huhn oder Wild.

Warum Pescetarismus?
Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für den Pescetarismus:
1. Gesundheitliche Vorteile
Fisch ist reich an wertvollen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, die gut für das Herz-Kreislauf-System sind, sowie an Vitaminen (D, B12) und Mineralstoffen wie Jod und Selen. Studien zeigen, dass pescetarische Ernährungsweisen mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und bestimmte Krebsarten verbunden sein können.
Allerdings sollte bedacht werden, dass manche Fischarten Schwermetalle wie Quecksilber enthalten können. Daher ist es wichtig, nicht ausschließlich große Raubfische wie Thunfisch oder Schwertfisch zu konsumieren.
2. Ethik
Einige Pescetarier möchten Tierleid reduzieren, finden es aber vertretbarer, Fisch zu essen als Säugetiere oder Vögel. Oft dient Pescetarismus als „Zwischenschritt“ zu einer rein vegetarischen oder veganen Ernährung.
3. Umwelt und Nachhaltigkeit
Die Fleischproduktion ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. Der Umstieg auf eine pescetarische Ernährung kann den ökologischen Fußabdruck reduzieren, da die Fischproduktion in der Regel weniger Emissionen verursacht. Doch auch hier gibt es Herausforderungen: Überfischung und destruktive Fangmethoden bedrohen die Ökosysteme der Ozeane.
4. Flexibilität
Pescetarismus bietet eine größere Vielfalt an Gerichten im Vergleich zu rein vegetarischen oder veganen Ernährungsweisen. Fisch ist in vielen Küchen weltweit fest verankert und sorgt für abwechslungsreiche Mahlzeiten. Zudem finden viele Menschen die Umstellung auf Pescetarismus weniger schwierig als den vollständigen Verzicht auf tierische Produkte.
Fazit
Pescetarismus ist eine spannende und vielseitige Ernährungsweise, die ethische, gesundheitliche und ökologische Vorteile bieten kann. Dennoch sollte man beim Fischkonsum achtsam bleiben, auf nachhaltige Quellen setzen und sich abwechslungsreich ernähren. Egal, ob du Pescetarismus dauerhaft oder als Zwischenschritt zu einer fleischfreien Ernährung ausprobieren möchtest: Dein Körper könnte davon profitieren!
Deutsches Ärzteblatt (2019): Vegetarier und Pescetarier erleiden seltener Herzinfarkte – Vegetarier aber mehr Schlaganfälle. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/105783/Vegetarier-und-Pescetarier-erleiden-seltener-Herzinfarkte-Vegetarier-aber-mehr-Schlaganfaelle (Zugriff am: 21. November 2024).
Titelbild Lachs: Pixabay, Sabrinakoeln, #2326479
Lachs Plätzchen: Pixabay, PublicDomainPictures, #2802