Flexitarier – Ein Trend, der bleibt?

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Flexitarier – das klingt erstmal nach einem Lifestyle-Trend. Aber tatsächlich handelt es sich um eine Ernährungsweise, die für immer mehr Menschen zur Normalität wird.

Doch was genau bedeutet es, Flexitarier zu sein? Ist es einfach nur „weniger Fleisch essen“?

Was ist ein Flexitarier?

Der Begriff „Flexitarier“ setzt sich aus „flexibel“ und „Vegetarier“ zusammen. Er beschreibt Menschen, die ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren, aber nicht komplett auf Fleisch verzichten möchten. Das Ziel ist es, vorwiegend pflanzlich zu essen, dabei jedoch gelegentlich Fleisch oder Fisch zu genießen – und zwar mit Bedacht.

Flexitarier legen Wert auf Qualität statt Quantität. Sie bevorzugen Fleisch aus artgerechter Haltung und Fisch aus nachhaltigem Fang. Der Fokus liegt auf einer ausgewogenen Ernährung, die dem Körper guttut, aber auch die Umwelt und ethische Aspekte berücksichtigt.

Flexitarier

Warum entscheiden sich immer mehr Menschen für Flexitarismus?

Die Flexitarische Ernährung gewinnt an Beliebtheit, weil sie flexibel und alltagstauglich ist. Hier sind die Hauptgründe:

1. Gesundheitliche Vorteile

Studien zeigen, dass eine überwiegend pflanzliche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht senken kann. Flexitarier profitieren von diesen Vorteilen, ohne ganz auf Fleisch verzichten zu müssen.

2. Nachhaltigkeit

Die Fleischproduktion hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, etwa durch hohe CO₂-Emissionen und den Wasserverbrauch. Flexitarier tragen durch ihren reduzierten Konsum dazu bei, diese Belastung zu verringern.

3. Ethik

Für viele Flexitarier spielen ethische Überlegungen eine Rolle. Sie wollen nicht Teil der Massentierhaltung sein und bevorzugen Fleisch aus regionalen, nachhaltigen Quellen.

4. Alltagstauglichkeit

Im Gegensatz zu einer rein vegetarischen oder veganen Ernährung bietet der Flexitarismus mehr Freiheit. Es geht weniger um strenge Regeln und mehr um bewusste Entscheidungen.

Flexitarier

Wie sieht der Alltag eines Flexitariers aus?

Flexitarisch zu leben bedeutet nicht, komplett auf Fleisch zu verzichten – es geht vielmehr darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und die Balance zwischen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln zu halten. Ein typischer flexitarischer Alltag kombiniert abwechslungsreiche pflanzliche Mahlzeiten mit gelegentlichen, hochwertigen tierischen Produkten. So könnte der Speiseplan aussehen:

  • Frühstück: Ein vollwertiger Start in den Tag könnte aus Haferflocken mit frischem Obst, Nüssen und einem Klecks pflanzlichem Joghurt bestehen. Wer es herzhaft mag, greift zu einem Vollkornbrot mit Avocado und etwas Radieschen.
  • Mittagessen: Die Hauptmahlzeit ist meist bunt und nährstoffreich, zum Beispiel eine Buddha-Bowl mit Quinoa, Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen und reichlich Gemüse. Toppings wie Sesam oder ein Schuss Olivenöl sorgen für extra Geschmack und Nährstoffe.
  • Abendessen: Hier könnte ein Stück Bio-Hähnchen, Wildlachs oder auch ein Ei aus Freilandhaltung auf den Tisch kommen – begleitet von einer großen Portion Salat oder gedünstetem Gemüse. Für fleischfreie Tage bietet sich eine Gemüsepfanne mit Tofu oder Tempeh an.

Praktische Tipps für den flexitarischen Alltag

  1. Wochentage strukturieren: Eine beliebte Regel unter Flexitariern ist es, den Fleischkonsum auf bestimmte Tage zu begrenzen, etwa „Fleisch nur am Wochenende“ oder „zwei vegane Tage pro Woche“.
  2. Bewusst einkaufen: Tierische Produkte werden bewusst gewählt – bevorzugt aus biologischer Landwirtschaft, regionaler Herkunft oder nachhaltigem Fang.
  3. Planung hilft: Ein Wochenplan für Mahlzeiten erleichtert es, die Balance zwischen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln zu halten, ohne in alte Gewohnheiten zu verfallen.
  4. Neue Rezepte ausprobieren: Flexitarismus lädt dazu ein, pflanzliche Gerichte zu entdecken. Currys, vegane Aufläufe oder Bohnenburger können genauso lecker und sättigend sein wie klassische Gerichte mit Fleisch.
  5. Vorrat anlegen: Pflanzliche Basics wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Tiefkühlgemüse machen die Zubereitung einfacher und flexibler.

Im Alltag eines Flexitariers dreht sich alles darum, bewusst zu genießen und eine Ernährung zu finden, die sich leicht umsetzen lässt.

Flexitarier

Fazit

Flexitarismus ist mehr als nur ein Ernährungstrend – er bietet eine alltagstaugliche, bewusste Alternative, die sich individuell anpassen lässt. Durch die Reduktion des Fleischkonsums und den Fokus auf pflanzliche Lebensmittel trägt der Flexitarier nicht nur zu einer gesünderen Ernährung bei, sondern auch zu mehr Nachhaltigkeit und einem respektvolleren Umgang mit Ressourcen.

Die große Stärke dieser Ernährungsweise liegt in ihrer Flexibilität: Sie verzichtet auf starre Regeln und erlaubt es, gesunde Entscheidungen zu treffen, ohne komplett auf tierische Produkte verzichten zu müssen. Flexitarier zu sein, bedeutet eine Balance zu finden – für den Körper, die Umwelt und das eigene Wohlbefinden. Ein Ansatz, der nicht nur nachhaltig, sondern auch realistisch und genussvoll ist.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (o. J.): Flexitarier – die flexiblen Vegetarier. Verfügbar unter: https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/flexitarier-die-flexiblen-vegetarier/ (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (2020): Fleischkonsum und Ernährungsverhalten in Deutschland. Verfügbar unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Presse/2020/200524-fleischkonsum-ernaehrungsverhalten.html (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) (2021): Vegan, Flexitarier oder Puddingvegetarier? Verfügbar unter: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/januar/vegan-flexitarier-oder-puddingvegetarier/ (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Gemüsespieß: Pixabay, RitaE, #3317055
Kürbissuppe: Pixabay, Photo_by_Everylin, 7707134
Gebratener Reis: Jungyeon, 967081
Asiatisches Gericht: Pixabay, joannawielgosz 7209002

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