Gottes Nahrung — Was steckt hinter dem TikTok Trend?

  • 0
  • 1.281 views

„Gottes Nahrung“ – schon der Begriff klingt verheißungsvoll. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Ist es ein spirituelles Superfood, eine neue Diät oder einfach nur ein weiterer Hype?

Der Begriff „Gottes Nahrung“ beschreibt keine einzelne Zutat, sondern vielmehr eine Philosophie. Es geht um Lebensmittel, die so natürlich wie möglich sind und oft als besonders nährstoffreich gelten. Viele sehen darin eine Rückkehr zu ursprünglichen, von der Natur gegebenen Lebensmitteln, die frei von industriellen Prozessen oder künstlichen Zusätzen sind.

Kriterien für Gottes Nahrung

Gottes Nahrung zeichnet sich durch einige zentrale Prinzipien aus. Im Mittelpunkt steht der natürliche Ursprung der Lebensmittel – sie sollen direkt aus der Natur kommen, ohne künstliche Eingriffe oder industrielle Verarbeitung. Dabei gilt: Je ursprünglicher, desto besser. Verarbeitete Produkte oder stark veränderte Lebensmittel sind nicht Teil dieses Konzepts. Zuckerzusätze, insbesondere raffinierter Zucker, werden komplett ausgeschlossen; natürliche Süße darf höchstens aus Früchten stammen. Ein weiteres Kriterium ist die Freiheit von Gentechnik – genmanipulierte Zutaten passen nicht in die Philosophie von Gottes Nahrung.

Auch der biologische Anbau spielt eine zentrale Rolle. Pestizide, chemische Düngemittel oder andere künstliche Hilfsmittel haben in der Herstellung nichts verloren.

Tierische Produkte wie Milch oder Käse sind in vielen Interpretationen erlaubt, allerdings nur in ihrer natürlichsten Form, beispielsweise Rohmilch anstelle von pasteurisierter Milch. Insgesamt geht es darum, Lebensmittel so unverändert und nah an ihrer ursprünglichen Form wie möglich zu genießen.

Gottes Nahrung

Typische Beispiele für Gottes Nahrung

Gottes Nahrung steht nicht für ein bestimmtes Lebensmittel, sondern beschreibt eine Philosophie der Ernährung. Es geht darum, Lebensmittel so natürlich wie möglich zu genießen – ohne künstliche Zusätze, ohne unnötige Verarbeitung. Die Idee: Je unverfälschter das Essen, desto näher ist es an dem, was die Natur für uns vorgesehen hat.

Typische Beispiele sind roher Honig, Olivenöl, Bananen und Kartoffeln.

Warum der Hype um Gottes Nahrung?

Der Hype um Gottes Nahrung kommt nicht von ungefähr. Viele Menschen sehnen sich nach Einfachheit und Natürlichkeit – vor allem in einer Welt, die von hochverarbeiteten Lebensmitteln geprägt ist. Gottes Nahrung verspricht genau das: ursprüngliche, unverfälschte Nahrungsmittel, die nicht nur gesund sein sollen, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Natur symbolisieren.

Dazu kommen die gesundheitlichen Vorteile, die viele dieser Lebensmittel bieten. Honig wird für seine entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt, Olivenöl ist bekannt für seine positiven Effekte auf das Herz-Kreislauf-System. Es ist diese Mischung aus Natürlichkeit und Nährstoffreichtum, die Gottes Nahrung so attraktiv macht – sowohl für Gesundheitsbewusste als auch für Menschen, die sich mehr Achtsamkeit in ihrem Alltag wünschen.

Gottes Nahrung und Fleisch – Gehört es dazu?

Ob Fleisch zur sogenannten „Gottes Nahrung“ gehört, ist ein Punkt, über den die Meinungen auseinandergehen. Während der Grundgedanke von Gottes Nahrung auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel abzielt, gibt es keine einheitliche Definition, die Fleisch ausdrücklich ein- oder ausschließt.

Für viele Befürworter zählen Fleischsorten wie Rindfleisch, Hühnchen und Wildlachs dazu, solange sie aus nachhaltiger und möglichst natürlicher Haltung stammen.

Andere hingegen argumentieren, dass Fleisch – selbst in seiner reinsten Form – nicht mit der Idee von Gottes Nahrung vereinbar sei, da es keine pflanzliche Quelle hat und seine Produktion oft mit ethischen und ökologischen Problemen verbunden ist. Letztlich hängt es von der persönlichen Perspektive ab, ob Fleisch als Teil dieser Ernährung gesehen wird oder nicht.

Gibt es auch Kritik an Gottes Nahrung?

Natürlich ist nicht alles an Gottes Nahrung perfekt. Ein häufiger Kritikpunkt sind überzogene Versprechen. So werden einige dieser Lebensmittel als „Wundermittel“ vermarktet, die nahezu alle Krankheiten heilen sollen – solche Aussagen entbehren oft jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.

Auch der Umweltaspekt spielt eine Rolle. Viele dieser Lebensmittel, wie Feigen, werden importiert und legen lange Transportwege zurück. Nachhaltigkeit ist hier ein Thema, das man nicht außer Acht lassen sollte. Zudem können einige Produkte wie Olivenöl oder Honig recht teuer sein, was sie nicht für jeden erschwinglich macht.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist der Umgang mit Rohmilch. Während sie von Befürwortern der Gottes Nahrung als besonders ursprünglich und gesund gelobt wird, warnen viele Experten vor den gesundheitlichen Risiken. Rohmilch kann Krankheitserreger wie Salmonellen oder Listerien enthalten, die vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich sein können. Daher ist der Konsum von Rohmilch nicht unumstritten.

Fazit zum TikTok Trend Gottes Nahrung

Gottes Nahrung steht für eine bewusste und unverarbeitete Ernährung, die darauf abzielt, dem Körper etwas Gutes zu tun. Sie setzt auf natürliche Lebensmittel in ihrer reinsten Form und vermeidet künstliche Zusätze und Verarbeitungsprozesse. Trotz berechtigter Kritik, wie etwa überzogenen Gesundheitsversprechen oder praktischen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, bietet dieser Ansatz eine Möglichkeit, die Ernährung gezielt und achtsam zu gestalten.

AOK (o. J.): Honig – gesunde Alternative oder Zuckerfalle? Verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/honig-gesunde-alternative-oder-zuckerfalle/ (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) (2020): Zoonosen-Monitoring 2019: Nachweis von Salmonellen und anderen Krankheitserregern in Lebensmitteln. Verfügbar unter: https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/01_lebensmittel/2020/2020_11_18_PI_Zoonosen_Monitoring_2019.html (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (o. J.): Infektionen vermeiden – Was ist beim Verzehr von Rohmilch zu beachten? Verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/de/infektionen_vermeiden___was_ist_beim_verzehr_von_rohmilch_zu_beachten_-197200.html (Zugriff am: 2. Januar 2025).

Olivenöl: Pixabay, HomeMaker, #1325771
Honig: Pixabay, stux honey, #166400
Zwiebeln: Pixabay, matthiasboeckel, #6697595

Hinterlasse ein Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert