Was ist Folsäure? – Der unterschätzte Allrounder für deine Gesundheit

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Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, ist ein essenzieller Mikronährstoff, der für viele lebenswichtige Prozesse in deinem Körper verantwortlich ist. Obwohl sie oft im Schatten anderer Vitamine wie C oder D steht, spielt Folsäure eine entscheidende Rolle – von der Zellteilung bis zur Vorbeugung schwerer Geburtsfehler. Doch was genau macht Folsäure so wichtig? Und wie kannst du deinen Bedarf decken? Lass uns das gemeinsam herausfinden.

Was ist Folsäure?

Folsäure ist die synthetische Form von Folat, das natürlich in Lebensmitteln vorkommt. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort folium ab, was „Blatt“ bedeutet – ein Hinweis auf ihre hohe Konzentration in grünem Blattgemüse. Beide Formen erfüllen dieselbe Funktion im Körper: Sie helfen bei der Zellteilung, der DNA-Synthese und der Blutbildung. Ohne genügend Folsäure würde unser Körper wortwörtlich aus dem Gleichgewicht geraten.

Warum ist Folsäure so wichtig?

Folsäure ist ein wahres Multitalent, wenn es um unsere Gesundheit geht. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung und Reparatur von DNA und RNA, den Grundbausteinen unseres Körpers. Besonders in Wachstumsphasen wie der Kindheit oder während der Schwangerschaft ist Folsäure unverzichtbar, da sie die Zellteilung und das Zellwachstum unterstützt.

Auch für die Blutbildung ist Folsäure essenziell. Ein Mangel kann zu einer speziellen Form der Blutarmut führen, der sogenannten megaloblastischen Anämie. Hierbei werden die roten Blutkörperchen größer als normal, was ihre Funktion beeinträchtigt und zu Symptomen wie Müdigkeit und Schwäche führen kann.

Was ist Folsäure

Während der Schwangerschaft hat Folsäure eine noch größere Bedeutung. Sie schützt den Fötus vor Neuralrohrdefekten – schweren Fehlbildungen des Rückenmarks und Gehirns, die oft in den ersten Schwangerschaftswochen entstehen. Genau in diesem frühen Stadium wissen viele Frauen noch nicht, dass sie schwanger sind, weshalb eine ausreichende Folsäureversorgung schon bei Kinderwunsch wichtig ist.

Darüber hinaus hilft Folsäure, den Homocysteinspiegel im Blut zu senken. Homocystein ist eine Aminosäure, deren erhöhter Wert mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Folsäure trägt somit auch zur Herzgesundheit bei und ist ein echter Allrounder für unser Wohlbefinden.

Was ist Folsäuren und wo ist sie enthalten?

Folsäure kommt in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor, die oft fester Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sind. Besonders reich an Folsäure ist grünes Gemüse wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl – echte Kraftpakete, die nicht nur gesund, sondern auch vielseitig einsetzbar sind. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen liefern einen ordentlichen Anteil an diesem wichtigen Vitamin.

Vollkornprodukte wie Quinoa, Haferflocken oder Vollkornbrot sind ebenfalls gute Quellen und passen perfekt in ein nahrhaftes Frühstück oder eine ausgewogene Hauptmahlzeit. Obstliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Orangen, Bananen und Avocados tragen zur Folsäureversorgung bei. Nüsse und Samen, etwa Mandeln oder Sonnenblumenkerne, sind nicht nur tolle Snacks, sondern auch eine hervorragende Ergänzung für Salate oder Müslis.

Auch tierische Produkte wie Leber und Eier enthalten Folsäure, allerdings in geringeren Mengen. Zusätzlich wird Folsäure oft in Grundnahrungsmitteln wie Mehl oder Frühstückscerealien angereichert, um die Versorgung in der breiten Bevölkerung sicherzustellen. Eine abwechslungsreiche Ernährung reicht in den meisten Fällen aus, um den täglichen Bedarf zu decken.

Was ist Folsäure

Folsäuremangel: Auswirkungen und Risikogruppen

Ein Mangel kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen und den Körper auf mehreren Ebenen beeinträchtigen. Häufig treten Symptome wie Müdigkeit und Schwäche auf, da die gestörte Blutbildung zu einem Sauerstoffmangel in den Geweben führen kann. Ein weiteres typisches Anzeichen sind Mundwinkelrhagaden – schmerzhafte Risse oder Entzündungen in den Mundwinkeln, die oft unterschätzt werden.

Auch die Konzentration kann unter einem Folsäuremangel leiden. Betroffene berichten nicht selten von verminderter geistiger Leistungsfähigkeit und einer allgemeinen Erschöpfung. Besonders schwerwiegend ist ein Mangel jedoch während der Schwangerschaft. Hier kann er das Risiko für Fehlbildungen beim Fötus, insbesondere Neuralrohrdefekte, deutlich erhöhen.

Gefährdet sind vor allem Menschen, die sich einseitig ernähren, unter Alkoholabhängigkeit leiden oder chronische Erkrankungen wie Zöliakie haben, bei denen die Aufnahme von Nährstoffen im Darm beeinträchtigt ist. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure ist daher nicht nur für Schwangere, sondern für jeden essenziell, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Quelle:

Deutsches Ärzteblatt (2004): Gesundheitliche Bedeutung der Folsäurezufuhr. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/42187/Gesundheitliche-Bedeutung-der-Folsaeurezufuhr (Zugriff am: 29. November 2024).

Robert Koch-Institut (2016): Ernährung in Deutschland – Daten für die Jahre 2008–2011. Journal of Health Monitoring, Ausgabe 2. Verfügbar unter: chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2016_02_ernaehrung2.pdf?__blob=publicationFile [Zugriff am 06.12.2024].

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