Vegetarier, Veganer, Flexitarier – die Liste der Ernährungsstile ist lang. Aber haben Sie schon mal den Begriff Puddingvegetarier gehört? Das Wort klingt lustig, ist aber eigentlich eine kleine Spitze gegen Menschen, die sich vegetarisch ernähren, aber dabei nicht unbedingt auf gesunde Lebensmittel achten.
Was genau ist ein Puddingvegetarier?
Ein Puddingvegetarier ist jemand, der zwar kein Fleisch und keinen Fisch isst, aber ansonsten wenig Wert auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung legt. Statt frischem Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten landen oft stark verarbeitete Lebensmittel auf dem Teller – zum Beispiel Fertiggerichte, Pommes oder eben Pudding. Es geht also weniger darum, wie gesund die Ernährung ist, sondern darum, dass sie „fleischfrei“ ist.
Der Begriff ist nicht unbedingt schmeichelhaft und wird oft benutzt, um auf eine unausgewogene vegetarische Ernährung hinzuweisen. Dabei kann es durchaus passieren, dass man als Vegetarier in die „Puddingfalle“ tappt – besonders, wenn man Fleisch durch wenig nährstoffreiche Alternativen ersetzt.

Warum wird der Begriff kritisch gesehen?
Die Kritik an Puddingvegetariern richtet sich nicht unbedingt gegen die Person, sondern gegen die Idee, dass vegetarisch automatisch gesund ist. Klar, Vegetarismus kann eine sehr gesunde Ernährungsweise sein – wenn man bewusst auf die Nährstoffversorgung achtet. Aber: Wer Fleisch einfach durch fettige Snacks, Weißmehlprodukte oder Süßigkeiten ersetzt, tut seinem Körper keinen Gefallen.
Besonders problematisch ist, dass eine solche Ernährung zu Nährstoffmängeln führen kann, etwa bei:
- Eisen: Kommt in Fleisch besonders gut verfügbar vor – vegetarische Alternativen wie Hülsenfrüchte oder Haferflocken fehlen oft bei Puddingvegetariern.
- Protein: Eine fleischfreie Ernährung erfordert pflanzliche Proteinquellen wie Linsen, Quinoa oder Tofu – Fertigprodukte liefern davon oft zu wenig.
Der Begriff „Puddingvegetarier“ zeigt also auf, dass fleischfrei nicht automatisch gesund heißt – und dass es wichtig ist, auch als Vegetarier ausgewogen zu essen.
Warum wird man Puddingvegetarier?
Es gibt viele Gründe, warum Menschen in die Puddingvegetarier-Schublade rutschen könnten:
- Bequemlichkeit: Vegetarisch zu essen erfordert Planung und Wissen – wer das nicht hat, greift schnell zu Fertiggerichten.
- Falsche Vorstellungen: Manche denken, dass vegetarisch per se gesund ist, und achten weniger darauf, was sie tatsächlich essen.
- Geschmack: Nicht jede:r liebt Gemüse und Hülsenfrüchte. Wenn die Alternativen fehlen, bleibt oft der Griff zu ungesunden Snacks.
- Zeitmangel: Schnell was in den Ofen schieben oder eine Tüte Chips aufmachen geht eben schneller, als ein frisches Gericht zuzubereiten.

Um kein Puddingvegetarier zu werden und gleichzeitig gesund zu bleiben, gibt es ein paar einfache Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Zunächst einmal ist Planung alles. Überlegen Sie, wie Sie Fleisch durch nährstoffreiche Alternativen ersetzen können. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und frisches Gemüse sind hervorragende Basics, die Ihnen helfen, Ihre Ernährung ausgewogen zu gestalten.
Ein weiterer Schlüssel ist, selber zu kochen. Fertigprodukte sind zwar praktisch, aber sie stecken oft voller versteckter Fette, Zucker und Zusatzstoffe. Wenn Sie selbst kochen, behalten Sie die Kontrolle über Ihre Mahlzeiten und können sicherstellen, dass Sie Ihrem Körper das geben, was er wirklich braucht. Gleichzeitig können Sie die pflanzliche Vielfalt entdecken: Gemüse, Nüsse, Samen, Getreide und Hülsenfrüchte – die vegetarische Küche hat so viele Möglichkeiten, die sich lohnen, ausprobiert zu werden.
Wichtig ist auch, dass Sie sich informieren. Lernen Sie, welche Nährstoffe in einer vegetarischen Ernährung besonders wichtig sind und wie Sie diese am besten aufnehmen.
Und das Wichtigste: Ernähren Sie sich mit Genuss statt Verzicht. Gesunde Ernährung bedeutet nicht, dass Sie auf alles verzichten müssen. Gönnen Sie sich ruhig ab und zu ein Stück Schokolade oder – ja – einen Pudding. Entscheidend ist, die Balance zu halten und Ihrem Körper alle wichtigen Nährstoffe zu geben. So können Sie vegetarisch leben, ohne in die „Puddingfalle“ zu tappen!
Quellen
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) (2021): Vegan, Flexitarier oder Puddingvegetarier? Verfügbar unter: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/januar/vegan-flexitarier-oder-puddingvegetarier/ (Zugriff am: 2. Januar 2025).
Spektrum.de (o. J.): Puddingvegetarier. Verfügbar unter: https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/pudding-vegetarier/7353 (Zugriff am: 2. Januar 2025).
Bilder
Pudding: Pixabay, fabifer, #1406386
Pizza: Pixabay, riquebeze, #5311269
Fruchtgummi: Pixabay, Shirley810, #171342