Mikroplastik in unserem Essen: Was du darüber wissen solltest

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Mikroplastik ist mittlerweile ein allgegenwärtiges Problem in unserer Umwelt – und es betrifft nicht nur die Ozeane und Tiere, sondern auch unsere Nahrung. Kleine Plastikpartikel, die nur wenige Mikrometer groß sind, finden ihren Weg durch den gesamten ökologischen Kreislauf und gelangen auch in die Lebensmittelkette. Doch wie gelangt Mikroplastik in unsere Lebensmittel, und welche gesundheitlichen Risiken könnte es für uns haben? In diesem Beitrag beleuchten wir, wie Mikroplastik in unser Essen gelangt und warum wir uns darum kümmern sollten.

1. Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik bezeichnet Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind und in der Umwelt weit verbreitet sind. Sie entstehen entweder direkt als Mikroplastik (z. B. durch das Zerfallen von größeren Plastikstücken) oder als Sekundär-Mikroplastik, das durch den Abrieb von Kunststoffen wie Autoreifen oder Textilien entsteht.

Mikroplastik ist besonders problematisch, weil es sich in der Natur nur schwer abbauen lässt und sich in den Meeren, Flüssen und der Luft ansammelt.

2. Wie gelangt Mikroplastik in unsere Lebensmittel?

Es gibt verschiedene Wegstrecken, auf denen Mikroplastik in unsere Nahrungsmittel gelangen kann:

Über Wasserquellen

Mikroplastik wird durch Flüsse, Regen oder Abwässer in die Umwelt transportiert und gelangt so auch in Trinkwasserquellen. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Mikroplastikpartikel in vielen Wasserquellen und Flüssen nachgewiesen worden, und auch Trinkwasser ist betroffen. Diese Mikroplastikpartikel können bei der Wasseraufbereitung in geringen Mengen verbleiben und beim Konsum durch den Menschen aufgenommen werden.

Über Meeresfrüchte

Der häufigste Weg, wie Mikroplastik in unsere Nahrung gelangt, ist über Meeresfrüchte. Fische, Muscheln und Krabben nehmen Mikroplastikpartikel auf, wenn sie das Wasser filtern oder sich von anderen Meeresorganismen ernähren. Diese Partikel können in den Körpern der Tiere landen, und wenn wir diese Meeresfrüchte essen, nehmen wir das Mikroplastik mit auf.

Über Lebensmittelverpackungen

Ein weiterer Weg, wie Mikroplastik in unsere Lebensmittel gelangen kann, ist über Lebensmittelverpackungen. Besonders Kunststoffverpackungen, Plastiktüten und Plastikbehälter können winzige Plastikpartikel an die darin enthaltenen Lebensmittel abgeben. Dies betrifft insbesondere verpackte Früchte, Gemüse, Snacks und Getränke.

Über den Boden

Mikroplastik gelangt durch den Boden in die Pflanzenwelt. Agrarprodukte wie Obst, Gemüse und Kräuter können Mikroplastikpartikel aufnehmen, wenn sie in Böden angebaut werden, die durch Kunststoffabfälle kontaminiert sind. Auch Pflanzenschutzmittel und Düngemittel können Plastikpartikel enthalten, die sich dann in den Pflanzen ablagern.

3. Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat Mikroplastik?

Obwohl der Einfluss von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit noch nicht vollständig erforscht ist, gibt es bereits Hinweise auf mögliche negative Auswirkungen:

Entzündungen und Gewebeschäden

Einige Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik in den Körperzellen Entzündungsprozesse auslösen kann. Dies könnte langfristig zu Gewebeschäden führen und möglicherweise das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen.

Hormonelle Störungen

Einige Mikroplastikpartikel, insbesondere solche, die Weichmacher oder BPA (Bisphenol A) enthalten, können die Hormone im Körper beeinflussen. BPA ist dafür bekannt, das hormonelle Gleichgewicht zu stören, und könnte das Risiko für Hormonstörungen, Fruchtbarkeitsprobleme und Krebs erhöhen.

Akkumulation von Toxinen

Mikroplastikpartikel können auch toxische Chemikalien aus der Umwelt aufnehmen, wie Schwermetalle, Herbizide und Pestizide. Diese Chemikalien könnten dann in den Körper gelangen und zu gesundheitlichen Problemen führen.

4. Was kannst du tun, um Mikroplastik in deiner Ernährung zu reduzieren?

Obwohl es schwierig ist, Mikroplastik vollständig zu vermeiden, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst, um die Aufnahme zu verringern:

  • Frische Lebensmittel bevorzugen: Kaufe möglichst unverpackte Lebensmittel und vermeide den Kauf von Produkten in Plastikverpackungen. Dies reduziert das Risiko, Mikroplastik aus den Verpackungen aufzunehmen.
  • Meeresfrüchte aus nachhaltigem Fang: Wenn du Meeresfrüchte isst, achte auf Produkte aus nachhaltigem Fischfang oder Bio-Zertifikate, die eine geringere Belastung mit Mikroplastik aufweisen können.
  • Filtriertes Wasser trinken: Um Mikroplastik aus deinem Trinkwasser zu minimieren, kann ein Wasserfilter helfen, der auch Plastikpartikel entfernt. Eine weitere Möglichkeit, die Menge an Mikroplastik in deinem Trinkwasser zu verringern, ist das Abkochen von mineralstoffreichem Wasser. Studien haben gezeigt, dass das Abkochen von härtemineralreichem Wasser bis zu 90 % der Mikroplastikpartikel entfernt, hauptsächlich weil Calciumcarbonat-Ablagerungen im Wasser die Plastikpartikel einfangen. Bei weicherem Wasser ist der Effekt jedoch deutlich geringer, und es werden nur etwa 25 % der Mikroplastikpartikel entfernt.
  • Verpackungen richtig entsorgen: Stelle sicher, dass du Plastikabfälle richtig trennst und recycelst, um das Risiko einer weiteren Umweltbelastung zu verringern.

5. Fazit zu Mikroplastik in unserem Essen

Mikroplastik ist mittlerweile ein allgegenwärtiges Problem und findet seinen Weg in unsere Nahrung über Wasserquellen, Meeresfrüchte, Lebensmittelverpackungen und den Boden. Auch wenn die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es Hinweise darauf, dass Mikroplastik langfristig gesundheitliche Risiken mit sich bringen könnte. Indem du auf unverpackte Lebensmittel setzt und auf nachhaltige Produkte achtest, kannst du deinen Konsum von Mikroplastik reduzieren und gleichzeitig zu einer umweltfreundlicheren Lebensweise beitragen.

Quellen

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Food Safety (o.D.) Microplastic contamination of the food supply chain. Food Safety Magazine. [online] Verfügbar unter: https://www.food-safety.com/articles/6053-microplastic-contamination-of-the-food-supply-chain [Zugriff am 05. Mai 2025].

Science Alert (2025) There’s a surprisingly simple way to remove microplastics from drinking water. ScienceAlert. [online] Verfügbar unter: https://www.sciencealert.com/theres-a-surprisingly-simple-way-to-remove-microplastics-from-drinking-water [Zugriff am 05. Mai 2025].

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CNET (2025) Eating these 9 foods? You might be swallowing microplastics. CNET. [online] Verfügbar unter: https://www.cnet.com/health/nutrition/eating-these-9-foods-you-might-be-swallowing-microplastics/ [Zugriff am 05. Mai 2025].

World Economic Forum (2025) How microplastics get into the food chain. World Economic Forum. [online] Verfügbar unter: https://www.weforum.org/stories/2025/02/how-microplastics-get-into-the-food-chain/ [Zugriff am 05. Mai 2025].

Bilder

Beitragsbild: Pixabay, pasja1000, #5128607

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