Ernährung bei Schlafstörungen

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Schlafprobleme sind ein weit verbreitetes Phänomen. Viele Menschen kämpfen mit Einschlafschwierigkeiten, unruhigem Schlaf oder nächtlichem Aufwachen – mit erheblichen Folgen für Energie, Konzentration und Gesundheit. Neben Stress, Lichtreizen oder Bildschirmnutzung spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle, wenn es um guten Schlaf geht. In diesem Beitrag erfährst du, welche Lebensmittel deinen Schlaf fördern – und welche du besser meiden solltest.

Wie Ernährung den Schlaf beeinflusst

Unsere Ernährung beeinflusst den Hormonhaushalt, den Blutzuckerspiegel und die Neurotransmitterproduktion – alles Prozesse, die eng mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus verknüpft sind. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung kann dabei helfen, den Körper abends in einen entspannteren Zustand zu versetzen und das Einschlafen zu erleichtern.

Zentrale Botenstoffe, die durch Ernährung beeinflusst werden:

  • Melatonin: das „Schlafhormon“, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
  • Serotonin: die Vorstufe von Melatonin, beeinflusst durch Tryptophan.
  • Magnesium: wirkt beruhigend auf das Nervensystem.
  • B-Vitamine: unterstützen die Hormonproduktion und Nervenfunktion.

Ernährung bei Schlafstörungen: Schlaf fördernde Lebensmittel

1. Tryptophanreiche Lebensmittel

Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper zur Bildung von Serotonin und anschließend Melatonin nutzt.

  • Haferflocken
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen)
  • Nüsse und Samen (z. B. Kürbiskerne, Mandeln)
  • Sojaprodukte (Tofu, Tempeh)
  • Bananen

2. Magnesiumlieferanten

Magnesium unterstützt die Muskelentspannung und hilft, nervöse Unruhe zu lindern. Darüber hinaus wirkt es ausgleichend auf das Nervensystem und kann bei regelmäßiger Aufnahme dazu beitragen, das Einschlafen zu erleichtern und nächtliches Aufwachen zu reduzieren. Ein Magnesiummangel hingegen wird häufig mit Schlafstörungen, innerer Unruhe und Muskelkrämpfen in Verbindung gebracht.

Besonders reich an Magnesium sind:

  • Vollkorngetreide – z. B. Hafer, Hirse oder Vollkornreis; liefern auch komplexe Kohlenhydrate für eine stabile Energieversorgung.
  • Grünes Blattgemüse – wie Spinat oder Mangold, enthält zusätzlich Vitamin K und Eisen.
  • Hülsenfrüchte – Linsen, Kichererbsen und Bohnen sind vielseitig und unterstützen die Magnesiumversorgung sowie den Eiweißbedarf.
  • Nüsse – insbesondere Cashews und Mandeln, die zusätzlich wertvolle ungesättigte Fettsäuren und Tryptophan enthalten.

3. Komplexe Kohlenhydrate

Komplexe Kohlenhydrate fördern die Aufnahme von Tryptophan ins Gehirn, da sie den Insulinspiegel leicht ansteigen lassen und dadurch die Verfügbarkeit der Aminosäure erhöhen.

Gleichzeitig sorgen sie für eine gleichmäßige Energieversorgung über einen längeren Zeitraum und vermeiden nächtliche Blutzuckerschwankungen, die den Schlaf stören könnten.

  • Quinoa
  • Vollkornreis
  • Süßkartoffeln
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4. Kräutertees mit beruhigender Wirkung

Kräutertees sind ein bewährtes Hausmittel zur Förderung von Entspannung und Schlaf. Ihre Inhaltsstoffe wirken auf das zentrale Nervensystem, unterstützen das Abschalten am Abend und können Einschlafphasen verkürzen, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.

  • Kamille: wirkt entzündungshemmend und beruhigend, fördert innere Ruhe.
  • Lavendel: hilft bei Nervosität und Einschlafproblemen, duftet angenehm entspannend.
  • Baldrian: bekannt für seine schlaffördernde Wirkung, besonders in Kombination mit Hopfen.
  • Passionsblume: wirkt angstlösend und unterstützt sanftes Einschlafen.

Ernährung bei Schlafstörungen: Was du vermeiden musst

1. Koffein

Kaffee, schwarzer Tee, Cola oder Energydrinks sollten mindestens 6 Stunden vor dem Schlafengehen gemieden werden. Auch Kakao enthält Koffein – wenn auch in geringerer Menge. Koffein blockiert die Wirkung von Adenosin, einem natürlichen Botenstoff, der Müdigkeit signalisiert.

Dadurch wird das Einschlafen erschwert und die Gesamtschlafdauer kann reduziert werden. Besonders empfindliche Personen reagieren bereits auf kleine Mengen, etwa in Schokolade oder koffeinhaltigen Tees. Wer unter Schlafproblemen leidet, sollte daher auch versteckte Koffeinquellen kritisch hinterfragen.

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2. Alkohol

Alkohol wirkt zunächst sedierend, stört aber die Tiefschlafphasen und führt zu unruhigem Schlaf. Obwohl viele Menschen Alkohol als Einschlafhilfe nutzen, beeinträchtigt er die Qualität des Schlafs erheblich.

Der Körper wird in der zweiten Nachthälfte stärker aktiviert, was zu häufigem Aufwachen und verkürzten REM-Phasen führt.

Zudem kann Alkohol die nächtliche Atmung beeinträchtigen und das Risiko für Schlafapnoe erhöhen. Die erholsame Wirkung des Schlafs wird dadurch deutlich gemindert – selbst wenn man schnell einschläft.

3. Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel

Hohe Blutzuckerschwankungen können zu nächtlichem Aufwachen führen. Besonders Lebensmittel mit hohem glykämischem Index – wie Weißbrot, Süßigkeiten oder stark gezuckerte Getränke – lassen den Blutzucker schnell ansteigen, gefolgt von einem raschen Abfall. Diese Schwankungen können Stressreaktionen im Körper auslösen und den Schlaf unterbrechen.

Zusätzlich belasten stark verarbeitete Produkte oft die Verdauung und enthalten häufig Zusatzstoffe, die sich negativ auf den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken können.

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4. Schwere, fettreiche Mahlzeiten

Sie belasten die Verdauung und können Einschlafprobleme verursachen – besonders, wenn spät gegessen wird. Ein voller Magen hält den Körper auf Trab, weil Energie in die Verdauung statt in die Regeneration fließt. Dies kann zu Völlegefühl, Sodbrennen oder einem unangenehmen Druck im Liegen führen.

Fettreiche Speisen verzögern zudem die Magenentleerung, was das Einschlafen zusätzlich erschwert. Besonders problematisch sind stark gewürzte, frittierte oder sehr eiweißreiche Speisen am Abend.

Tipps für eine schlaffreundliche Abendroutine

  • Letzte große Mahlzeit: idealerweise 2–3 Stunden vor dem Schlafengehen
  • Leicht verdauliche, nährstoffreiche Speisen bevorzugen
  • Abendrituale schaffen: z. B. Kräutertee, Lesen, ruhige Musik
  • Ausreichend Wasser über den Tag verteilt trinken, aber abends die Menge reduzieren, um nächtliches Aufwachen zu vermeiden

Fazit

Ernährung und Schlaf sind enger miteinander verbunden, als viele denken. Wer besser schlafen möchte, sollte auch den Speiseplan kritisch betrachten. Mit einer schlaffreundlichen Auswahl an Lebensmitteln und bewusstem Essverhalten lässt sich die nächtliche Regeneration gezielt unterstützen – ganz ohne Medikamente.

Tipp: Eine natürliche, zusatzstofffreie Ernährung (z. B. mit Produkten von bleibwacker) hilft nicht nur dem Körper, sondern auch deinem Schlaf. Denn: Ehrliche Zutaten machen einen ehrlichen Unterschied – auch nachts.

Bilder

Cashews: Pixabay, ReadyElements, #3523449
Quinoa: Pixabay, pictavio, #5909543
Filterkaffee: Pixabay, NoName_13, #2139481
Macarons: Pixabay, Pexels, #2179198

Aponet: Ballaststoffe und Eiweiß: So beeinflusst die Ernährung den Schlaf
Fachportal Gesundheit: Besser schlafen mit Magnesium
Universität Basel: Regelmässiger Koffeinkonsum verändert Hirnstrukturen

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